Jahrgang 2003
Im Winter mangelte es deutlich an Niederschlägen. Während der ersten 14 Tage des Monats April gab es mehrmals Frost, der dem Pinot Noir aber nicht wirklich geschadet hat. Anschließend war das Wetter bis zur Weinernte sehr schön mit sehr wenig Niederschlägen. Das Ende des Wachstums von Blättern und Zweigen fand um den 10. Juli herum bei einer Durchschnittstemperatur von 30°C statt. In der ersten Augustwoche lagen die Temperaturen um 40°C. Die Rekorde von 1976 und 1947, die wärmsten Jahre in Burgund, wurden übertroffen. Dies hat an den nach Süden ausgerichteten Trauben zu Vertrocknungen geführt.
Das Jahr 2003 wurde durch eine, historisch gesehen, sehr frühzeitige Weinlese gekennzeichnet: im Weingut am 23. August. Für den Côte de Nuits wurden die Herbstzwänge am 19. August angekündigt.
Es muss bis aufs Jahr 1893 zurückgeblickt werden, um eine ebenso frühzeitige Weinlese zu finden. Um die heißesten Stunden des Tages zu vermeiden, fand die Weinlese von 6Uhr30 bis 13Uhr statt.
Die vertrockneten Trauben wurden vor der Maischegärung sorgfältig aussortiert.
Dann musste die Maische auf etwa 10° abgekühlt werden, um den Beginn der Gärung zu verzögern und eine Maischegärung von mindestens 18 Tagen zu ermöglichen. Die ersten Analysen zeigten einen sehr hohen Zuckergehalt an, selbst wenn die Reifung bestimmter Weinstöcke aufgrund von Feuchtigkeitsmangel zeitweise blockiert wurde. Der Säuregehalt war niedrig, die sehr hohen Temperaturen ermöglichten die Verarbeitung der Maleinsäure und manchmal sogar der Weinsäure der Trauben.
Während der Maischegärung haben wir die Tanks ständig überwacht und sehr selten gemaischt, um die Maische vor Oxydation zu schützen.
Wir haben die Trauben anschließend vorsichtig in einer pneumatischen Presse gepresst. Die Erträge sind aufgrund der kleinen Trauben mit wenig Saft durchschnittlich um 30% bis 50% niedriger.
Die Weine wurden anschließend in Fässern gelagert. Zurzeit stellen fest, dass es fein schmeckende, konzentrierte, seidige Weine sind.
Dieser ganz besondere Jahrgang wird in die Erinnerung der Winzer eingehen.
Die Weine, welche wir Ende 2004, kurz vor der Abfüllung in Flaschen probierten, scheinen sehr ausgeglichen zu sein.
Die Weine haben aufgrund der extremen Reifung sehr runde, reife Tannine.
Trotz des anfänglich relativ niedrigen Säuregehalts ist die Säure bestehen geblieben und ergibt heute solide Weine, die reich an Tanninen und sehr konzentriert sind.