Dieses Jahr begann der Laubaustrieb wegen der außergewöhnlichen Witterungsverhältnisse früh. Die drei Wochen Vorsprung wurden bis zur Blüte beibehalten, die um den 20. Mai 2011 unter optimalen Bedingungen stattfand. In den Monaten April, Mai und Juni war das Wetter außerordentlich schön und warm.
Die Folgen der Dürre waren gut sichtbar und man kündete bereits die Weinernte für Ende August an.
In den Sommermonaten Juli und August waren starke Regenfälle, Gewitter und am 24. Juli in Gevrey sogar ein Hagelschauer aus dem Norden zu verzeichnen, der die angekündigte Erntemenge wesentlich schmälerte.
Zur Erntezeit wurde die Gesundheit der Reben als zufriedenstellend und ohne wahren Krankheitsdruck eingeschätzt, und dies dank der Entblätterung der Nordseite des Weinbergs zur besseren Eindringung der Behandlungsmittel, zur guten Durchlüftung der Trauben und zur Kontrolle der wenigen Stellen, die von Rohfäule betroffen waren.
Zum Zeitpunkt der Lese war die Situation von einer Rebe zur anderen sehr kontrastreich – von Kleinbeerigkeit betroffene, hochqualitative Trauben in Lavaux St. Jacques, vom Hagel beschädigte Trauben in den niedrigen Weinbergen von Gevrey, einige große und sehr gesunde Trauben, einige Reben ohne Trauben durch den Frost im Winter 2010 und einige durch die Hitze im Juni „verbrannte“ und ausgetrocknete Trauben.
Wir haben uns für den Beginn der Weinlese am 3. September 2011 entschlossen. Die frühe Ernte erinnert jetzt schon an den Jahrgang 2007.
Die Reife schien optimal. Zur Erntezeit hatten die Trauben eine dicke Schale. Farbe und Phenole ließen sich leicht extrahieren.
Durch den Einsatz unseres 8-köpfigen Sortierteams im Gärkeller haben wir wieder ausschließlich die besten Trauben verarbeitet. Die Lese wurde vollkommen entrappt und anschließend in Fässer gefüllt. Der Most wurde auf 10 °C abgekühlt, damit die alkoholische Gärung nicht zu schnell beginnt. Wir werden einheimische Hefen unserer Gegend benutzen, die sich bereits auf der Schale befinden.
Die Weinlese wurde am Freitag, den 9. September mit unserer sonnigen Parzelle Grand Cru Chambertin abgeschlossen.
Die ersten Moste, die wir vor der Gärung verkostet haben, verfügen über einen guten Zuckergehalt für 11,5 % bis 12 % Alkohol – ein stimmiges Zucker/Säure-Gleichgewicht.
Die Apfelsäure der Trauben wurde durch die Hitzewellen verringert. Der Säuregehalt wird insgesamt stabil bleiben und während der Ausbauphase nur geringfügig variieren.