Jahrgang 2021

Ein Jahr, das die Nerven der Winzer auf eine harte Probe gestellt hat.

 

Der Jahrgang 2021 begann Anfang April mit einem nie dagewesenen Frost vom 6. bis 8. April. Eine Kaltfront mit Temperaturen von -3 °C bis -5 °C ist von den Polen zu uns gekommen und hat unseren kleinen Knospen  übel mitgespielt. Einige noch nicht so weit entwickelte haben nicht allzu sehr gelitten, andere, die bereits grüne Triebe hatten, sind zerstört worden. Wir haben mit unseren Kerzen gegen die Kälte gekämpft, aber unsere Mittel waren lächerlich angesichts der Stärke und der Dauer dieses Frosts.

 

Danach hat sich schlechtes Wetter eingestellt, ohne Wärme, ohne Licht, und wir mussten bis Ende Mai warten, dass der Wein endlich wuchs. Dann führten Anfang Juni die Feuchtigkeit der Niederschläge und relativ milde Temperaturen zu einem beeindruckenden Pflanzenwuchs. Die Blütezeit war Mitte Juni in weniger als einer Woche vorbei.

 

Der Juni und Juli waren reich an Niederschlägen, ohne viel Sonne. Wir hatten am 9. Juni ein schweres Gewitter im nördlichen Teil von Gevrey, 60 mm Regen mit einigen Hagelkörnern.

 

Dieses veränderliche Wetter hat in dem bereits durch den Frost geschwächten Weinberg zu einer verstärkten Empfindlichkeit gegenüber Pilzkrankheiten geführt. Das Risiko des Befalls mit falschen Mehltau war extrem hoch, und dann am Ende der Saison dasjenige des Befalls mit echten Mehltaus.

 

Wir mussten beim Rhythmus und bei der Frequenz der Kupfer- und Schwefelbehandlung  äußerst wachsam sein und die wenigen möglichen Zeitfenster für den Einsatz nutzen.

 

Anfang September, nach der Sommerpause, war der Wein weiter gewachsen, wir haben ihn wieder beschnitten und Unkraut mit dem Trimmer beseitigt, so viel Arbeit gab es.

 

Wir haben beschlossen, in diesem Jahr  den gesamten Weinberg zu entblättern, um den Gesundheitszustand und eine gute Durchlüftung der Trauben zu bewahren.

 

Nach mehreren heißen Jahren seit 2016 haben wir wieder ein klassisches burgundisches Jahr.

 

Die Zuckerreife ist gut, der Säuregehalt ist noch sehr präsent, aber wir sind nicht sicher, was die phenolische Reife betrifft. Nach Kontrolle der Reifen und zahlreichen Fragestellungen beschließen wir, an diesem Samstag, dem 18. September 2021, zu beginnen, denn an einigen Stellen wurde bereits Rohfäule entdeckt.

 

Eine Regenfront am 19. und 20. September zwingt uns, die Lese abzubrechen.

 

Endlich wird ab dem 21. September eine Trockenperiode von ca. zehn Tagen angekündigt: das ideale Zeitfenster, um die Weinlese wiederaufzunehmen. Es weht ein Nordostwind, der die Fäule trocknen wird.

 

Dieser Jahrgang wird noch viel Sorgfalt beim strengen Sortieren der Ernte erfordern, um nur die besten Trauben zu behalten, die selten sein werden.

 

Der Jahrgang kündigt sich bereits mit stark eingeschränkten Traubenmengen an…